Projektbüro proreg > Regionalentwicklung > Umweltgeschichte und kleinbäuerliche Wirtschaftsformen

Zwischen Tradition und "Great Turning" - Umweltgeschichte neu denken

Die Entwicklung ländlicher Regionen muss über die Kapitalisierung der Landnutzung hinausdenken- oder anders: Agrarindustrielle, intensive fortwirtschaftliche oder auch landschafts- und naturverbrauchende energiewirtschaftliche Eingriffe schaffen eine sehr einseitige Monetarisierung ländlicher Güter, die zudem wenig zukunftsweisend sein kann, da sie letztlich nur wieedr Raubbau an wichtigen Ressourcen betreibt.

 

Stattdessen ist ein grundsätzliches Umdenken erforderlich, indem insbesondere auch der Wert von naturnahen Kulturlandschaften, von Biodiversität, Böden, unverbauten Flächen bis hin zu Erholung, Gesundheit, Ausgleich und Lebensqualität, Stille oder Weite und vieles mehr in die Gesamtbilanzierung einbezogen werden muss.

 

Dementsprechend können Landnutzungs- und ländliche Wirtschaftsformen nicht allein an der baren Münze eines "new green deals" gemessen werden, sondern "weiche" Faktoren wie derWert der Biodiversität, der Wert der Regeneration usw. müssen als mindestens "gleichwertig" berücksichtigt werden. Die alte Stadt-Land-Dichotomie, bei der rurale Landschaften als Ausgleichsräume betrachtet wurden, ist wiederzubeleben. Dementsprechend sind Landnutzungsformen zu ermitteln, die wieder mehr am Menschen sowie an der Kulturlandschaft als Matrix für stabile Geobiodiversität und vernünftige Mensch-Umwelt-Interaktion orientiert sind.

 

Hierbei spielt die Botschaft der Umweltgeschichte eine wichtige Rolle, so können etwa kleinbäuerliche Strukturen vieles von dem leisten, was für zukunftsfähige und lebenswerte ländliche Regionen als Ausgleichsräume zur fortschreitenden Verstädterung und zum verbreiteten Flächenverbrauch gefordert werden muss.

 

Dieses weite Feld loten wir regionalspezifisch sorgsam aus, ermitteln und bewerten Entwicklungspotenziale und deren Umsetzbarkeit, bringen solide und umweltgeschichtlich erprobte Zukunftsideen ein und setzen die maßgeschneiderten Vorhaben in Kooperation mit den Menschen vor Ort um, natürlich auch im Rahmen ländlicher Fördermöglichkeiten.