"Bewusstseinsgeographie" - Liegt die Zukunft unserer Geowissenschaften in einer "holistischen Erdkunde"?
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Mein Name ist Michael Hahl. Ich bin ausgebildeter Geograph (Magister Artium an der Universität Heidelberg, mit den ergänzenden Studiengängen Geologie und Ethnologie). Seit nahezu 25 Jahren "beackere" ich mit viel Schaffensfreude und Begeisterung die Arbeitsfelder, die links in der Menü-Leiste zu lesen sind. Durch das Öffnen der jeweiligen "Unterpunkte" erscheinen die Projekte und Referenzen aus all diesen Jahren. Unter Menü-Punkt "Gutachten und Publikation" ist zudem ein Überblick meiner fachlichen Autorentätigkeit zu finden. Nicht nur Studium, Fortbildungen und langjährige Berufserfahrungen haben meine heutige Sicht geprägt, sondern natürlich auch die "Schule des Lebens", die uns ja lebenslanges Lernen und Erkenntnisse ermöglicht.
Auf dem Weg der beruflichen Selbständigkeit war - und bin - ich sowohl im Geotourismus, in der Umweltbildung und in der kulturlandschaftsbezogenen Regionalentwicklung unterwegs, als auch auf dem Kompetenzfeld geoökologischer und biogeographischer Bearbeitungen und Gutachtertätigkeiten. Fragen der Landschaftsentwicklung und der Umweltgeschichte, aus der sich Rückschlüsse für unsere Gegenwart und Zukunft ableiten lassen, gehören ebenso zu meinem Forschungs- und Aufgabengebiet. Auf diesen Berufsfeldern konnte ich im Lauf der gut 25 Jahre Berufspraxis zahlreiche Auftraggeber insbesondere aus dem öffentlichen Sektor als Projektpartner unterstützen.
Als Leitidee war für mich stets das Bewusstsein für Natur- und Landschaftsschutz essenziell, damit einhergehend die Fragestellung einer gedeihlichen und "zukunftsfähigen" Mensch-Umwelt-Interaktion. Mein langjähriges Engagement in zwei anerkannten Umweltvereinigungen - viele Jahre als Vorsitzender sowie Gründungsmiglied - zeugt ebenfalls davon; aktuell stehe ich weiterhin als Wissenschafticher Beirat der deutschlandweit anerkannten Umwelt- und Naturschutzvereinigung "Naturschutzinitiative e.V." zur Verfügung und berate bis heute die Umweltvereinigung "IHO", dessen Vorsitz ich im Herbst 2021 aufgrund meines Auslandaufenthalts nicht weiter führte.
Die "Geographie" mit ihrem ursprünglich interdisziplinären Denkansatz war mir bei der Herangehensweise an "meine Themen" stets ein bodenständiger Pfad, doch niemals habe ich verlernt, über diesen Wegsaum hinaus auf ein "Ganzes" zu blicken.
Heute - in meiner mittlerweile eröffneten "geophilosophischen Schaffensphase" (zu verstehen als "philosophische Geographie" und Aspekt der "Naturphilosophie") befasse ich mich als Autor und Forscher tiefgehender mit einigen, auf den bisherigen Berufs- und Lebenserfahrungen aufbauenden Fragestellungen. Dazu trägt auch meine derzeitige berufliche Reisetätigkeit bei. Ergänzend und vertiefend zum bisherigen Berufsprofil spielen für mich Fragen der Umweltethik und damit auch des "Bewusstseins", des "Geistes" eine zentrale Rolle. Die Fragestellungen sind somit gewissermaßen "geophilosphischer" Natur und gleichsam sind es bodenständige Betrachtungen, die etwa Permakultur oder aufbauende Agrikultur, Fragen der Revitalisierung oder Boden- und Gewässerschutz, allgemein Naturschutz usw., letztlich die "Mensch-Umwelt-Interaktion" zentral einbeziehen und dabei zu einer "Mensch-Natur-Integration" erweitern.
Der Begriff "Bewusstseinskultur" wurde meines Wissens von Philosoph Thomas Metzinger eingeführt. Aus meiner geographischen und geophilosphischen Perspektive erweitere und verändere ich diesen Denkansatz um das Prinzip einer "Bewusstseinsgeographie". Es geht mir unter anderem um Fragestellungen wie diese: Auf welche Weise ist der Mensch, anknüpfend an das Konzept der "Noosphäre", durch seinen "Geist" in die Landschaft, in die Geoökologie und allgemein in die Natur wirkend und gewissermaßen "Sinn gebend" eingebunden? Wirkt "unser Geist", "unser Bewusstsein" in die natürliche Umgebung hinein oder ist es als eine Wechselwirkung verstehbar? Was ist überhaupt "Bewusstsein" in diesem Kontext: Nur das, was quasi aus dem menschlichen "Geist" in die "Mitwelt" (nach Klaus Michael Meyer-Abich) einwirkt, oder können wir "Bewusstsein" darüber hinaus als eine Form von "Informationsfeld" (u.a. gemäß Hans-Peter Dürr) verstehen? Was sagt uns beispielsweise der "Panpsychismus" (u.a. nach David Chalmers) aus den Reihen der "akademischen Philosophie", der offenbar "Bewusstsein" als urprüngliche Schöpferkraft (wieder)entdeckt? Sind wir Menschen angeschlossen an ein "Bewusstseinsfeld" und tragen daraus wieder Form und Inhalt in die Naturlandschaft hinein? Und wenn ja, was bedeutet das für unser Leben und Wirtschaften auf dieser Erde?
Es geht mir daher nicht zuletzt um Fragestellungen wie diese: Wie könnte eine "Geographie für eine neue Erde" aussehen? Welche Kulturlandschaften und Siedlungsräume ermöglichen ein besonderes Potenzial "bewusster Mensch-Natur-Verbundenheit" für eine "Zeitenwende", also einen umfassenden Bewusstseins- und Paradigmenwandel, der nun meines Erachtens - nach zahlreichen Ansätzen in den letzten Jahrzehnten - für unsere globale Zivilisation zu bewältigen ist? Oder auch: Wie könnte eine "Revitalisierung geoökologischer Dynamik" in unseren teils extrem degradierten Kulturlandschaften und Habitaten aussehen? Welchen Landbau und welche Nutzungsweisen und Bewirtschaftungsformen können wir Menschen für "eine neue, eine bessere Welt" anstreben, ohne weiterhin - mittlerweile im scheinbar "grünen" Deckmantel - Ressourcen auszubeuten wie bisher? Mit welchem "Bewusstsein", mit welchem "Geist" wirtschaften und leben wir auf der Erde?
Ich denke weiter darüber nach: Wie können wir insbesondere auch unseren jungen Menschen ein freies, selbstbestimmtes "Lernen in der Landschaft" ermöglichen, ohne sie in das alte fremdgesteuerte Regelwerk hinein zu zwingen, welches letztlich die Menschheitsgeschichte auf mannigfaltige Weise in "Sackgassen" hinein geführt hat? Wie fördern und fordern wir einen wahrhaftigen "lebendigen Geist"? Und wie finden wir als "Menschheitsfamilie", zusammen mit unseren organischen und nicht-organischen Erdgefährten, wieder heraus aus unseren "Sackgassen", die sich längst wie ein Labyrinth um uns herum verzweigt haben: Wie können wir leben?
Solcherart Fragestellungen sind mir gegenwärtig zur vertiefenden beruflichen Aufgabe geworden. Sie spielen für mich als philosophisch-spirituellen und ebenso bodenständigen Geographen und Menschen - nicht zuletzt als Vater, eingefügt in eine lange Ahnenreihe - eine wesentliche Rolle in dieser nun angebrochenen Schaffensphase. Die Zeit ist in meiner Wahrnehmung nach zähen Bemühungen zahlreicher Vorkämpfer jetzt gekommen, um über das materialistische Weltbild hinaus "Himmel und Erde", "Bewusstsein und Geoökologie" miteinander in Einklang zu bringen und um in ein holistisches Denken und Handeln - explizit auch im geographischen Raum - einzutreten. Diese Paradigmen erneuernden Aufgaben betreffen unsere heute lebenden Generationen und darüber hinaus die nachfolgenden, für die wir im besten Falle bereits gehbare Wege anlegen können. Und ich meine, diese betreffen aus höherer Perspektive auch diejenigen, aus denen wir hervorgegangen sind, im epigenetischen Verständnis ebenso wie im Sinne einer "Ahnenheilung", denn Gestern, Heute und Morgen treffen in unserem kulturlandschaftlichen Umfeld ohnehin zusammen wie in einem generationsübergreifenden Bauwerk. Eine "Heilung" des Mensch-Natur-Miteinanders ist in jeglicher Hinsicht ein intergenerationaler Prozess.
Wir sind gemeinsam auf dem Weg ... Gehen wir's an.
Michael Hahl M.A., Geograph
geschrieben im Hügelland von Zala (Ungarn) und im Mittelgebirge Odenwald (Deutschland), erstmals verfasst im April 2023, sukzessive ergänzt